Menschen, Zahlen, Publikationen
Leicht steigende Patientenzahlen
Stationär wurden 2024 im Claraspital 11’948 Patient/innen behandelt, das ist 1% mehr als im Vorjahr (11'838). Ebenfalls um gut 1% zugenommen haben die ambulanten Zahlen: 51’737 ambulante Patient/innen waren es im 2024, ggü. 50’392 im 2023. Anteilsmässig zugenommen haben stationär die Patientenzahlen der Allgemeinen Inneren Medizin und der Pneumologie/Thoraxchirurgie, während das Tumorzentrum und die Gynäkologie leicht rückläufig waren. Umgekehrt war die Allgemeine Innere Medizin ambulant leicht rückläufig, dafür hat das Tumorzentrum leicht zugelegt. Kräftig zugelegt (+12%) hat die Notfallstation. 48% der stationären Eintritte erfolgten über die Notfallstation. Die Zahl der ausserkantonalen stationären Patient/innen lag bei 48% und ist damit erstmals wieder etwas gesunken, die Zahl der nicht in der Schweiz wohnhaften, stationären Patient/innen (9%) ist nochmals leicht gestiegen (+1%).
Hervorragende Entwicklung in der HSM-Chirurgie
Weiterhin erfreulich entwickelt sich die Zahl der hochspezialisierten Baucheingriffe. Clarunis – Universitäres Bauchzentrum Basel – erbringt vier der fünf hochspezialisierten Baucheingriffe am Claraspital (Ösophagus, tiefes Rektum, Bariatrie und Pankreas). Die geforderten Mindestfallzahlen der nationalen Liste der hochspezialisierten Medizin werden seit Jahren klar übertroffen und bewegen sich mit insgesamt 258 Eingriffen auf gleichem Niveau wie im Vorjahr (258 Eingriffe). Wiederum zugenommen haben die Pankreasresektionen auf insgesamt 62 Eingriffe (+10) und die Ösophagusresektionen auf insgesamt 51 Eingriffe (+5) bei einer jeweiligen Mindestfallzahl von 12 Eingriffen.
Im Januar dieses Jahres hat das Claraspital nebst den Leistungsaufträgen für hochspezialisierte Baucheingriffe und für die Radikale Zystektomie nun auch den Leistungsauftrag für die Behandlung komplexer gynäkologischer Tumore (Ovarial-, Tuben- und Peritonealkarzinome) erhalten. Nur 16 Spitäler schweizweit und nur zwei in Basel dürfen künftig Operationen dieser komplexen gynäkologischen Tumore vornehmen.
Leicht negative Jahresrechnung trotz steigender Patientenzahlen
Zwar hat das Claraspital hat im 2024 erneut einen kleinen Verlust gemacht, jedoch eine EBITDAR-Marge von deutlich über 10% erwirtschaftet (12,2%), was im schweizweiten Vergleich hervorragend ist. Der Gesamtertrag 2024 beträgt CHF 254,93 Mio. (+3%). Die Rechnung schliesst mit einem Verlust von CHF -0,38 Mio. ab.
Interne Lösungsansätze
Das leichte Minus im Ergebnis bestätigt die Entwicklung, dass Spitäler zunehmend strukturell unterfinanziert sind. Die Tarife sind nicht kostendeckend, was dazu führt, dass das Claraspital trotz steigender Patientenzahlen einen Verlust schreibt. Solange an der Tariffront keine Besserung eintritt, kann das Claraspital weiterhin v.a. mit einer erhöhten Prozesseffizienz reagieren. Ohne die Mitarbeitenden noch mehr zu belasten, gelingt dies nur, wenn die administrativen Prozesse mit digitaler Unterstützung weiter standardisiert und effizienter gestaltet werden. Zudem müssen die Kapazitäten möglichst konstant hochfrequentiert ausgelastet werden.
Hohe Patientenzufriedenheit, zertifizierte Qualität, ausgezeichnetes Ranking
Die durch eine interne Befragung erhobene Patientenzufriedenheit liegt bei 93.5%. Dieser ausgezeichnete Wert freut uns besonders angesichts des angespannten finanziellen Umfelds mit entsprechenden internen Konsequenzen. Die Zufriedenheit der zusatzversicherten Patient/innen hat sogar nochmals um 1% zugelegt auf 94.4%, ebenso wie die Zufriedenheit mit der Betreuung auf der Notfallstation 94.8%. Diese Werte werden von einer anderen, durch einen externen Anbieter durchgeführten, anonym erhobenen Befragung bestätigt.
Vergangenes Jahr ist es uns auch wieder gelungen, ohne zusätzliche Auflagen bestehende Organzentren zu rezertifizieren – hier sei insbesondere das Brustkrebszentrum erwähnt, das sowohl nach der Deutschen Krebsgesellschaft wie nach den Vorgaben der Krebsliga zertifiziert ist.
Gemäss Ranking des amerikanischen Nachrichtenmagazins «Newsweek» ist das Claraspital einmal mehr unter den weltweit besten Spitälern. Nur 10 Schweizer Spitäler werden als «World’s Best Hospitals 2025» betitelt. Das Claraspital belegt unter den Schweizer Spitälern Rang 7 und wurde damit als drittbestes nicht universitäres Spital der Schweiz und als bestes nicht universitäres Spital der Nordwestschweiz gelistet. Auf der globalen Liste belegt das Claraspital 124. Rang der besten 250 Spitälern weltweit. Gewertet werden Empfehlungen von medizinischen Expert/innen, Patientenbewertungen und medizinische Kennzahlen. Für unser gemeinnütziges Privatspital ist diese Platzierung ein ausgezeichnetes Ergebnis.
Klinische Forschung
In der St. Clara Forschung wird an vielen Projekten gearbeitet, die auch eine hohe mediale Aufmerksamkeit erhalten. Zudem wurden zwei Forschungsgruppenleiter/innen, Bettina Wölnerhanssen und Arnoud Templeton, zu Professoren befördert. Das ist sehr erfreulich und wir gratulieren den beiden Kollegen/innen herzlich.
Begegnungszentrum CURA
Das vom Claraspital initiierte Begegnungszentrum CURA hat am 6. Januar 2025 sein 5-jähriges Bestehen feiern können. CURA erfreut sich weiterhin eines stetig wachsenden Zulaufs von Besucherinnen und Besuchern. Die inzwischen rund 7'200 jährlichen Besuchenden werden von einem fünfköpfigen Team mit insgesamt 2.5 FTE betreut, die auch den Betrieb des Begegnungszentrums organisieren. Unterstützung erhalten sie von zehn engagierten Freiwilligen. 2024 haben die Krisenberatungen stark zugenommen. Rund 1'600 Beratungsgespräche wurden geführt, was einer Zunahme von +10% entspricht. Wie schon im 2023 mit dem Prix Schappo hat CURA auch im vergangenen Jahr wieder einen Preis gewonnen, und zwar den Preis für sozialen Zusammenhalt der Christoph Merian Stiftung. Gleichzeitig steht aber auch CURA als rein spendenfinanzierte Institution vor grossen Herausforderungen, was die Sicherstellung einer langfristigen Finanzierung angeht.