Behandlungsverlauf
Die Behandlung muss lebenslang erfolgen, sollte regelmässig kontrolliert und angepasst werden. Eine moderne, gute Diabetesbehandlung hat 5 Elemente:
Umstellung der Ernährung
Die Ernährungsumstellung ist neben der körperlichen Betätigung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Gewichtsabnahme. Der Grundumsatz des Körpers kann durch gezieltes Krafttraining zur Steigerung der Muskelmasse erhöht werden. Daneben wird der Leistungsumsatz durch Alltagsbewegung und Ausdauersport erhöht. Das Ziel ist eine negative Energiebilanz.
Das bedeutet, dass dem Körper weniger Energie zugeführt werden soll, als er verbraucht. Parallel zum Gewicht sinkt auch der Grundbedarf an Energie. Deshalb ist es wichtig, dass die Ernährungsumstellung langfristig beibehalten werden kann, um den Gewichtserhalt zu unterstützen. Zudem müssen alle lebensnotwendigen Nährstoffe in ausreichenden Mengen enthalte sein. Dies gelingt am besten mit einer abwechslungsreichen, sättigenden und schmackhaften Mischkost.
Basierend auf den Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE), dient die Ernährungspyramide als Orientierung:
· Eine Trinkmenge von ca. 1.5 Litern bestehend aus kalorienfreien Getränken wie Wasser und Tee.
· Gemüse und Obst sollen in 5 Portionen zu den Mahlzeiten und verteilt über den Tag eingebaut werden.
· Nahrungsfaserreiche Kohlehydratquellen wie Vollkornprodukte, Reis, Kartoffeln, etc. sind ideal um eine gute Sättigung zu erreichen und Heisshunger vorzubeugen.
· Proteinreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, Eier, Fleisch, Fisch oder vegetarische Fleischersatzprodukte sollen bei jeder Hauptmahlzeit und bei Bedarf als Zwischenmahlzeit eingebaut werden. Sie begünstigen, nebst anderen wichtigen Funktionen, den Muskelmassenerhalt, bzw. -zuwachs und unterstützen dadurch eine langfristige Gewichtsreduktion.
· Hochwertige Fette wie Nüsse, Oliven- und Rapsöl sollen regelmässig, aber in sparsamen Mengen eingebaut werden.
· Sehr fettige Fleischsorten oder Wurstwaren, wie auch frittierte Speisen sollen maximal 1 mal pro Woche gegessen werden. Auch bei Milchprodukten sind fettarme Varianten vor zu ziehen.
· Lebensmittel mit einem hohen Zuckergehalt und Alkohol sollten nur als Ausnahme genossen werden.
Steigerung der Bewegung
Kulturelle und technische Entwicklungen der letzten 2 Jahrhunderte haben zu einer zunehmenden Verminderung körperlicher Arbeit geführt. Daraus resultieren die so genannten «Zivilisationskrankheiten» Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck, Muskel- und Gelenk- sowie psychische Erkrankungen.
Körperliche Arbeit verbraucht Energie. Diese entnimmt der Körper der Nahrung und seinen Fettspeichern. Damit dies geschehen kann, muss genügend Muskelmasse – Hauptort der Fettverbrennung – vorhanden sein und eine regelmässige Ausdauerleistung im mittleren Belastungsbereich erfolgen.
Aus der Sportmedizin ist bekannt, wie dieser Ausdauerbereich für jeden Einzelnen definiert werden kann. Im Idealfall werden entsprechende Tests durchgeführt.
Da beim übergewichtigen Menschen auch Folgeerkrankungen an Herz, Lunge und Skelettsystem vorliegen können, ist zu Beginn eine intensive Betreuung erforderlich. Die Physiotherapie des Claraspitals führt bei Patient/innen mit Adipositas solche Tests und Trainingsprogramme durch.
Selbstkontrolle der Stoffwechseleinstellung und der Folgeerkrankungen
Die Diabetespatientin / der Diabetespatient übernimmt weite Teile seiner Behandlung selbst. Mit regelmässigen Selbstuntersuchungen informiert die betroffene Person sich über ihre Blutzuckereinstellung und mögliche Komplikationen und kann darauf reagieren. Je nach Diabetestyp und Begleiterkrankungen lernt sie
- Blutzucker
- Urinzucker und -ketonkörper
- Blutdruck
- Gewicht
- Füsse
zu messen bzw. zu beurteilen und zu dokumentieren. So wird die Blutzuckereinstellung nachweislich besser, die Häufigkeit von Folgeerkrankungen nimmt ab.
Medikamente und Insulin
Wenn Ernährungsumstellung und Bewegungssteigerung die Blutzuckerwerte nicht normalisieren, müssen Medikamente eingesetzt werden. Da Bluthochdruck und erhöhte Blutfette mit dem Diabetes oft eine unheilvolle Verbindung eingehen, erfolgt oft gleichzeitig eine medikamentöse Behandlung auch dieser Erkrankungen.
Die Zahl der Medikament zur Behandlung von Diabetes hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen – sie erlauben eine oft bessere und vor allem oft besser verträgliche Behandlung. Alle Medikamente können jedoch Wechselwirkungen eingehen oder ihre Wirkung verlieren. Eine entsprechende Anpassung durch die Ärztin oder den Arzt oder durch die Patient/in selbst ist immer wieder erforderlich.
Medikamentenwirkung
Die Medikamente lassen sich nach ihrer Wirkung in 5 Gruppen einteilen:
· Metformin, Glitazone
Verbesserung der Insulinwirkung
· Sulfonylharnstoffe, Glinide
Steigerung der Insulinbildung
· Insuline
Gentechnisch hergestelltes menschliches Insulin mit kurzer oder langer Wirkung; gentechnisch veränderte «Analog»-Insuline mit sehr kurzer oder sehr langer Wirkung.
· GLP-Analoga
Diese Hormone – eng verwandt mit einem körpereigenen Hormon – werden ein- oder zweimal täglich oder wöchentlich gespritzt und verbessern die Insulinbildung und reduzieren das Gewicht.
· Gliptine – DPPIV-Hemmstoffe
Verlängern die Wirkung des körpereigenen Hormons GLP1 und verbessern damit die nahrungsabhängige Insulinbildung.
· Gliflozine- SGLT2-Hemmer
Sie führen zu einer Zuckerausscheidung im Urin und senken damit den Blutzucker, das Gewicht und das Risiko für den Herzinfarkt.
Mit dieser Auswahl sehr wirksamer Medikamente kann eine dem Bedürfnis des Einzelnen angepasste Behandlung durchgeführt werden.
Schulung - Hilfe zur Selbsthilfe
Die Behandlung von Diabetes erfodert sehr viel Geduld und Ausdauer von der Patientin / vom Patienten, da die betroffene Person vieles selbst durchführen muss. Verabreichen von Medikamenten hinaus und reicht in alle Bereiche des Alltags hinein. Die chronische Erkrankung muss akzeptiert werden.
Die Schulung bietet für diese Probleme Hilfe zur Selbsthilfe.
Krankheitsbilder
- Diabetes Typ 1
- Diabetes Typ 2
- Andere Diabetestypen
- Schwangerschaftsdiabetes
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Unsere Telefonzeiten sind wie folgt:
Mo-Fr 08.00–11.00 Uhr, 13.00–16.00 Uhr
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