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Tu­mor­zen­trum

Im­mun­the­ra­pie

Sie ent­wickelt sich seit ein paar Jah­ren als drit­tes Stand­bein ne­ben der klas­si­schen Che­mo­the­ra­pie mit Zy­to­sta­ti­ka und der ziel­ge­rich­te­ten The­ra­pie.

Die moderne Immuntherapie spielt in der Onkologie eine zunehmend wichtige Rolle. Dass der Nobelpreis für Medizin und Physiologie an die Krebsforscher James Allison und Tasuku Honjo für ihre Entdeckungen verliehen wurde, unterstreicht die Bedeutung der daraus hervorgegangenen Immuntherapie gegen Krebserkrankungen. Bereits jetzt lässt sich sagen, dass sich Immun-Checkpoint-Hemmer als neues Standbein in der Onkologie etabliert haben. Weltweit laufen zurzeit viele Studien, die Immun-Checkpoint-Hemmer weiter untersuchen. Fortlaufend werden dabei neue Erfolgsmeldungen präsentiert. Das Ziel der Forschung ist, dass immer mehr Patient/innen von einer Immuntherapie profitieren können.

Be­hand­lungs­ver­lauf

Die Immuntherapie zielt darauf ab, das patienteneigene Immunsystem gegen den Tumor zu aktivieren. Diese Wirkungsweise steht im Gegensatz zur klassischen Chemotherapie, die direkt die Tumorzellen angreift.

Die moderne Immuntherapie basiert auf Medikamenten, die die Steuerung der Immunantwort beeinflussen und nicht direkt die Tumorzellen angreifen. Dies geschieht an sogenannten Immun-Checkpoints. Unter Immun-Checkpoints versteht man mehrere wichtige Schaltstellen im Immunsystem, die unter anderem dafür sorgen, dass eine Immunreaktion gehemmt wird. Dies ist wichtig, damit das Immunsystem nicht überschiesst und Autoimmunreaktionen (d.h. gegen den eigenen Körper gerichtete Abwehrantwort) auslöst. Jedoch können sich Tumore diese gezielte «Bremse» der Immunreaktion zunutze machen. Die Tumorzellen können mit Hilfe dieser Immun-Checkpoints gegen sie gerichtete Abwehrzellen (= Immunzellen) blockieren. Einer dieser Checkpoints ist der sogenannte PD-1/PDL-1 Signalweg.

Hier setzen nun die neuen Medikamente, die Immun-Checkpoint-Hemmer, an: Sie hemmen diese Checkpoints und lösen damit die tumorbedingte «Bremse» der Immunabwehr. Bildlich gesprochen nehmen sie den «Fuss vom Bremspedal», damit das Immunsystem wieder «losfahren» und die Tumorzellen attackieren kann. 

Zugelassene Medikamente und Verabreichung
In der Schweiz sind mehrere Immun-Checkpoint-Hemmer zugelassen. Alle diese Medikamente sind künstlich hergestellte monoklonale Antikörper. Sie werden alle 2-3 Wochen (je nach Medikament) als Infusion über die Vene verabreicht.   

Nebenwirkungen der Immuntherapie
Sehr erfreulich ist, dass die Immun-Checkpoint-Hemmer oft sehr gut vertragen werden und dadurch die Lebensqualität erhalten bleibt. Die möglichen Nebenwirkungen unterscheiden sich stark von denen der klassischen Chemotherapie. Am häufigsten tritt eine Müdigkeit auf. Durch das Lösen der Bremse des Immunsystems kann sich dieses jedoch auch gegen den eigenen Körper richten und sogenannte Autoimmun-Entzündungen auslösen. Diese können zum Beispiel die Haut (Ausschlag, Juckreiz), den Magendarmtrakt (autoimmune Kolitis mit Durchfall), die Lunge (autoimmune Pneumonitis mit Atemnot, Husten), die Leber (autoimmune Hepatitis) oder die Hormondrüsen (unter anderem Schilddrüsenunterfunktion oder –überfunktion) betreffen. Die Behandlung dieser Autoimmun-Entzündungen besteht generell in der Unterdrückung des überschiessenden Immunsystems mithilfe von Steroiden oder ggf. zusätzlich anderen immunsuppressiven Medikamenten.  

Be­ein­drucken­de Re­sul­ta­te

Die Immun-Checkpoint-Hemmer zeigten in der Therapie einiger Tumoren beeindruckende Resultate. Dies zum Beispiel beim Melanom (schwarzer Hautkrebs): Die 1-Jahres-Überlebensraten beim metastasierten Melanom konnte gegenüber der klassischen Chemotherapie von 42 auf 72 Prozent erhöht werden. Der Anteil der Patienten mit langfristiger Tumorkontrolle liegt beim metastasierten Melanom mit den neuen Immun-Checkpoint-Hemmern bei 30–40 Prozent. Ein solch gutes Resultat hat man bei dieser Krankheit mit den klassischen Chemotherapien nie gesehen. 

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