Publikation Zuckerforschung
Eine ausgezeichnete und eine vielbeachtete Zuckerstudie
Auch 2022 hat das Team der St. Clara Forschung viele Forschende bei verschiedensten Studienprojekten unterstützt, was massgeblich dazu beigetragen hat, die Vorgaben für wissenschaftliche Tätigkeiten der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) für die (Re-)Zertifizierung der Organtumorzentren am Claraspital zu erfüllen. Diese Vorgaben für Studienaktivitäten konnten erneut problemlos erfüllt und übertroffen werden.
Das Einwerben kompetitiver Drittmittel gilt als wichtiges Qualitätsmerkmal für die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft einer Forschungsinstitution und zeugt auch vom Engagement der Forschenden. In diesem Zusammenhang ist ein PD Dr. Anne Christin Meyer-Gerspach zugesprochener Grant von CHF 300’000 für ihre Forschung durch die Uniscientia-Stiftung besonders hervorzuheben. Die St. Clara Forschung konnte zudem 2022 erstmals selber vier Forschungsprojekte mit insgesamt CHF 60'000 fördern.
Übermässiger Zuckerkonsum hat negative Auswirkungen
Der übermässige Konsum von Zucker geht mit verschiedenen negativen gesundheitlichen Auswirkungen einher. Süssschmeckende Substanzen wie z B künstliche, kalorienfreie Süssstoffe (z.B. Sucralose) oder natürlich vorkommende, kalorienarme bis kalorienfreie Zuckeraustauschstoffe (z.B. Erythrit) werden häufig als Zuckerersatz eingesetzt. In einer randomisierten Studie mit 20 Studienteilnehmenden wurde von der metabolen Forschungsgruppe die Wirkung von Erythrit (gegeben als Getränk) im Vergleich zu Zucker, Sucralose und Wasser auf die Energieaufnahme und die Freisetzung verschiedener gastrointestinaler Sättigungshormone während einer anschliessenden Testmahlzeit untersucht. Es zeigte sich dabei, dass oral verabreichtes Erythrit zu einer geringeren Energieaufnahme führt im Vergleich zu Zucker, Sucralose und Wasser. Dieser Effekt beruht wahrscheinlich auf der starken Freisetzung von sättigenden Hormonen nach der Einnahme von Erythrit. Die Arbeit wurde im renommierten Fachjournal «Nutrients» publiziert und an der United European Gastroenterology Week mit dem National Scholar Award für die Schweiz ausgezeichnet.
Aufnahme und Verstoffwechselung von Zuckeraustauschstoffen
Die natürlich vorkommenden Zuckeraustauschstoffe, Xylit und Erythrit, verfügen über eine einzigartige Kombination von Eigenschaften: praktisch kein Effekt auf den Blutzuckerspiegel und das Insulin, wenig oder keine Kalorien und dennoch eine sättigende Wirkung. Sie sind daher möglicherweise gut geeignet als Zuckeralternativen den Zuckerkonsum zu reduzieren und damit die Entwicklung von Adipositas und Diabetes mellitus vorzubeugen. Noch wenig erforscht ist bisher wie die beiden Zuckeraustauschstoffe im menschlichen Körper aufgenommen und verstoffwechselt werden. Ziel einer weiteren Studie der Forschungsgruppe Metabolik war die Untersuchung der Aufnahme und der Verstoffwechselung von Erythrit und Xylit. In einer randomisierten Studie erhielten 17 Studienteilnehmende Lösungen mit unterschiedlichen Konzentrationen der beiden Süssmittel. Es fand sich eine dosisabhängige Aufnahme von Erythrit, eine nur geringe Aufnahme von Xylit und eine dosisabhängige Verstoffwechselung von Erythrit zu Erythronat. Die bereits viel beachtete Studie wurde im «International Journal of Molecular Sciences» publiziert.
Publikation Aufnahme und Verstoffwechselung von Zuckeraustauschstoffen
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