Radiologie

Modernste Geräte und effizientere, produktivere Abläufe

Diagnostik und Interventionen, insbesondere im onkologischen Bereich, haben einen hohen Stellenwert im Claraspital. Die zahlreichen neuen Hightech-Geräte der Radiologie ermöglichen ein breites Spektrum an radiologischen Untersuchungen, exakte Diagnosen, präzisere Untersuchungen und überdies hoch-moderne, radiologische Interventionen.

Bei diesen kommt eine neue Interventionseinheit zum Einsatz: «Für die Geräte der Interventionsunit verfügen wir über einen 70 Quadratmeter grossen Raum.» sagt Martin Hoffmann. Das Hybridsystem kombiniert eine hochmoderne Angiographie-Anlage mit einem Computertomographen (CT). Während die Angiographie-Anlage zweidimensionale Echtzeitbilder liefert, erzeugt die Computertomographie (CT) hingegen präzisere Aufnahmen in 3D. Die Schnelligkeit des Systems erlaubt es, Bilder sämtlicher Körperregionen innerhalb von Sekunden anzufertigen.

Tumore schonend zerstören

Mit einer Ablationbehandelt das Team von Prof. Dr. med. Martin Hoffmann, Chefarzt Radiologie und Nuklearmedizin, unter anderem Tu­mo­ren minimal-invasiv in der Niere und in der Le­ber. «Dafür bringen wir Nadeln in den Tumorherd ein. Diese müssen auf den Millimeter genau sitzen. Vorne an der Nadel befindet sich ein Mikrowellensender, mit dem man die Tumorzellen zerstören kann.» erläutert Prof. Hoffmann. Damit die Nadeln passgenau platziert werden können, kommen eine Schnittbildführung mit CT sowie ein Navigationssystem zum Einsatz. Ein an der Son­de an­ge­schlos­se­ner Ge­ne­ra­tor er­zeugt elek­tro­ma­gne­ti­sche Schwin­gun­gen, also Mikrowellen. Die Schwin­gun­gen sti­mu­lie­ren die Was­ser­stoff­mo­le­kü­le in den Tu­mo­ren. Durch die Rei­bung ent­steht Hit­ze, die den Tu­mor von in­nen ver­kocht. «Die Patient/innen profitieren von der Technologie, da wir den Tumor gezielter und exakter treffen können.» so Martin Hoffmann. Bei der Methode müssen auch weniger Kontrastmittel eingesetzt werden und die Strahlenbelastung ist im Vergleich zu anderen Verfahren deutlich reduziert.

Neue MRT-Suite: Mehr Präzision in kürzerer Zeit

Mehr Patientenzufriedenheit, umfangreichste klinische Anwendungen, eine detailreichere Darstellung und schnellere Untersuchungen, das sind die Vorteile der neuen MRT-Geräte am Claraspital. Stefan Sonnet, Leitender Arzt Radiologie, hebt hervor: «Die grosszügig gestaltete Öffnung des Magneten erlaubt vielfältige Lagerungen, ein Vorteil bei erschwerten Lagerungsbedingungen oder bei Patient/innen mit Adipositas». Dank des «Silent Scan» sind geräuscharme Untersuchungen von Kopf und Gelenken möglich. Moderne Aufnahmetechniken erlauben Bauchuntersuchungen unter freier Atmung. Der Raum ist mit einer vollwertigen Ambient-Experience-Lösung ausgestattet, welche mit dynamischer Beleuchtung, Projektionen und Klängen/Musik für eine positive Ablenkung der Patient/innen sorgt. Diese visuellen Eindrücke werden den Patient/innen über ein Spiegelsystem projiziert; so kann mansich beispielsweise in einer Unterwasserwelt wähnen, wird über den aktuellen Untersuchungsstand informiert und mittels Bild- und Tonprojektion unterhalten.

Abszesse modern und sicher behandeln

Nach einer Tumoroperation kann es vorkommen, dass sich ein Entzündungsherd bildet, der sich zu einem Abszess entwickelt. Dies kann aufgrund einer notwendigen, immununterdrückenden Therapie im Vorfeld passieren. Liegt diese Entzündung in der Leber oder im Darm vor, ist eine Drainage von Bedeutung, um eine septische Reaktion zu vermeiden. «Dafür legen wir einen Schlauch in den Herd und leiten den Abszess nach draussen ab.» erklärt Martin Hoffmann. Für diese Intervention wenden die Radiologen die gleiche Technik wie bei der Ablation an. «Wir arbeiten mit einem CT-Gerät und einer Ultraschallsonde sowie einer Hohlnadel, welche wir in den Entzündungsherd legen. Mit Hilfe von Führungsdrähten platzieren wir Schläuche seitlich in den Abszess, die eine Drainage ermöglichen.»

 

 

Verbesserte Leberkrebsbehandlung

Ein weiteres, modernes Verfahren kommt zum Einsatz, wenn die ganze rechte Hälfte der Leber von Krebs befallen ist. Auch hier ist eine Intervention eine erfolgsversprechende Methode:  «Die Lebervene und die Pfortader wird verschlossen, durch die der Tumor von der Blutversorgung abgeschlossen wird.

Nach zwei bis vier Wochen ist die gesunde linke Leberhälfte auf das Doppelte angewachsen, sodass die Chirurgin oder der Chirurg den rechten Teil herausoperieren kann.»