Fachentwicklung Pflege

Gemeinsam für eine hohe Pflegequalität

TTTGemeinsam eine hohe Pflegequalität sicherstellen zu können, ist unerlässlich für eine gute Patientenversorgung. Dafür setzen sich die Pflegenden und speziell ausgebildete Fach- und Pflegeexpert/innen im Claraspital täglich ein.

Pflegeexpert/innen und Fachexpert/innen

Speziell ausgebildete Pflegeexpert/innen (PEX-MScN) unterstützen, coachen und befähigen die Fachexpert/innen (FEX-BScN) auf den Stationen in ihren Aufgaben und treiben zusammen mit ihnen und den Stationsleitungen die Praxisentwicklung voran. Die PEX coachen, befähigen und unterstützen die FEX. Diese wiederum verfügen über ein vertieftes Wissen und Praxiserfahrung, übernehmen gemeinsam mit der Stationsleitung die pflegefachliche Verantwortung der Station und bearbeiten und entwickeln gemeinsam mit dem Team Themen für ihre Station weiter.

Das pflegerische Fachwissen auf den Stationen befindet sich dank der institutionalisierten Fachentwicklung auf hohem Niveau und der Transfer von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen kann in der Praxis sichergestellt werden. Dadurch werden  pflegefachliche Themen der Bettenstationen erkannt, aufgenommen, bearbeitet und einheitlich umgesetzt.

Im vergangenen Jahr wurde die bewährte Arbeitsgruppe der Pflegeexpert/innen (MScN) und den Fachexpert/innen (BScN) intensiviert, um das eigene Wissen stets weiterzuentwickeln, stationsübergreifende pflegefachliche Themen zu bearbeiten und sich aktiv dazu austauschen zu können. Dabei werden die Fachexperten/innen aktiv in ihrer Rolle gestärkt und entwickeln ihre eigenen Fähig- und Fertigkeiten weiter. Bei Bedarf werden weitere interne oder externe Expert/innen eingeladen, um in der Praxis auftretende Probleme und Fragestellungen gezielt zu bearbeiten. Die Fachexperten/innen können so Themen der eigenen Station frühzeitig erkennen, bearbeiten und mit ihren Teams Lösungen und Strategien entwickeln.

 

 

Evidenzbasiertes Arbeiten nach pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen

Die Pflege im Claraspital arbeitet nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dazu gehören evidenzbasierte Standards, die die Arbeitsabläufe sinnvoll strukturieren, und moderne Konzepte zur Prozessoptimierung, die sich an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten ausrichten.

Ein Beispiel sind die regelmässig geplanten Besuche, bei denen die 7 Ps (Person, Plan, Priorität, persönliche Hygiene, Pain, Position, Präsenz) besprochen werden. Dieses Vorgehen erhöht die Präsenz bei den Patientinnen und Patienten, hat positive Auswirkungen auf die Betreuungsqualität und auf das Sicherheitsempfinden und somit auch auf die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten. Gleichzeitig konnten durch das regelmässige Runden und durch die Einführung von Pflegewagen die Wege der Pflegenden deutlich reduzieren. Dadurch haben sie fast zwei Stunden pro Woche mehr Zeit für die ihnen anvertrauten Patientinnen und Patienten.

 

 

Verstärkt digital unterstützte Prozesse

Auch in der Pflege werden Prozesse verstärkt digitale unterstützt. So wird beispielsweise seit 2022 der Nutrition Score, der den Ernährungszustand einer Patientin/eines Patienten bei Eintritt elektronisch erfasst und so bei einer Mangelernährung frühzeitig Massnahmen eingeleitet werden können.

Ebenfalls seit 2022 wird im Pflegedokumentationssystem das Delir-Fokusassessement elektronisch erfasst. Die elektronischen Einträge stehen allen in die Behandlung involvierten Personen jederzeit zur Verfügung. Auffälligkeiten generieren einen automatischen Fragen-Eintrag an den Arzt/die Ärztin und stellen den Kommunikationsfluss sicher. Mit der elektronischen Erfassung können Delirien so schneller erkannt sowie effizienter und individuell behandelt werden, was letztlich zu einer kürzeren Verweildauer im Spital und zu einer höheren Patientenzufriedenheit beiträgt.

Beispiel Herausforderung Medikamentensicherheit

Ein Beispiel aus dem Arbeitsalltag zeigt: Fehler sind möglich – umso wichtiger ist es, Prozesse gut zu gestalten, um Sicherheit zu gewährleisten. Die häufigsten Fehler im Spital sind Medikamentenfehler. Durch gleichzeitig mehrere Anforderungen z.B. Visite, zeitgleich Essen verabreichen, Patientenruf, Telefonanruf wird die 6 – R Regel nicht komplett eingehalten und der Pat. erhält ggf. das falsche Medikament.

Damit solche Vorkommnisse künftig vermieden werden können, wird in der Praxisentwicklung gemeinsam mit den Betroffenen nach Lösungen gesucht. Hier sind die Fach- und Pflegeexpert/innen gefordert. Im Rahmen der nationalen Aktionswochen der Stiftung Patientensicherheit haben sie sich u.a. das Ziel gesetzt, die Pflegenden zum Thema Medikamentensicherheit zu sensibilisieren. Dazu wurden beispielsweise gemeinsam Plakate rund um das Thema sichere Medikationsabgabe gemäss der 6R-Regeln (richtiges Medikament, richtige Dosierung, richtige Verabreichungsart, richtiger Zeitpunkt, richtiger Patient, richtige Dokumentation) gestaltet.

 

 

Aus- Fort- und Weiterbildung

Unterrichten, Lehren und Wissensvermittlung sind in der Pflege des Claraspitals tief verankert: Die Trägerschaft des Claraspitals, das Kloster Ingenbohl, betreibt seit der Gründung des Ordens um 1850 Spitäler und bildet Pflegende aus. Als das Claraspital 1928 eröffnet wurde, wurde es gleichzeitig auch Ausbildungsspital für Lernschwestern mit einer eigenen Krankenpflegeschule, der Pflegeschule Clara. Diese existierte bis 2008 und wurde dann mit der Pflegeschulde des Bethesda Spitals zusammengelegt und schliesslich in das Bildungszentrum Gesundheit Basel (BZG) überführt. Geblieben ist ein grosses Engagement für die Aus-, Fort- und Weiterbildung. In der Pflege und im ärztlichen Bereich sowie wie in vielen anderen Berufsgruppen. «In die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden zu investieren, ist eine sehr bewusste Entscheidung der Geschäftsleitung», sagt Beate Schindler. «Es ist eine wichtige und zukunftsgerichtete Investition für unsere Mitarbeitenden, für eine hohe Qualität , für die Zukunft des Claraspitals und für unsere Gesellschaft.»

In der grössten Berufsgruppe des Claraspitals, der Pflege, sind Aus- Fort- und Weiterbildungen fester Bestandteil der Bettenstationen. Der Fortbildungsbedarf wird jährlich erhoben und ein innovatives und praxisorientiertes Angebot zusammengestellt, das Trainings und Schulungen beinhaltet.

Bereits bei der Einführung neuer Mitarbeitender finden Schulungen statt, damit diese von Beginn an nach den hausinternen Richtlinien arbeiten können und so die etablierten Prozesse und die hohe Qualität erhalten bleiben. Zu den ersten Fortbildungen im Einführungsprogramm gehören z.B. die Schulungen «Sturzprophylaxe und Sturz» und «Pflegeprozess» in deren Anschluss weitere obligatorische Fortbildungen folgen. Der Besuch von Fortbildungen unterstützt den hohen Anspruch an die Pflege im Claraspital und befähigt die Mitarbeitenden zu professionellem Handeln in unterschiedlichen Pflegesituationen und somit die Pflegequalität auf hohem Niveau zu halten bzw. weiter zu entwickeln.

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